Vorschau:
Im Zuge der Demonstrationen und Proteste gegen die Pläne zur Massendeportation und den gesellschaftlichen Rechtsruck werde ich immer wieder gefragt, ob Lehrkräfte demonstrieren dürfen. Die Kurzantwort ist: Ja, das dürfen sie. Demonstrieren ist nicht zu verwechseln mit streiken, was verbeamtete Lehrkräfte nicht dürfen. Eine kurze Einordnung.  Mythos Neutralität Die Frage danach, ob Lehrkräfte demonstrieren können, basiert meist auf einer Unsicherheit in Bezug auf eine angebliche Neutralität von Lehrkräften. Diese ist ein Mythos. Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt dazu in einem lesenswerten Artikel:  „Vor diesem Hintergrund [die AfD hatte in Hamburg interveniert] ist es umso wichtiger, dass sich Lehrkräfte und Pädagog*innen gerade mit Blick auf die Gefährdung von Demokratie und Menschenrechten nicht politisch indifferent verhalten, sondern sich mit verstärkter Aufmerksamkeit der politischen Bildung und Demokratieerziehung widmen.“ Innerhalb des Klassenzimmers gilt der Beutelsbacher Konsens als Leitlinie. In kurz: Lehrer*innen müssen als kontrovers kennzeichnen, was auch im Diskurs kontrovers ist. Sie dürfen ihre Schüler*innen nicht überwältigen und sie müssen den Raum für Problematisierung öffnen (für Details gibt es hier ein Fortbildungsvideo). Das alles hat aber mit Demonstrationen nichts zu tun. Für diese gelten andere Rahmenbedingungen. Wenn Lehrkräfte demonstrieren In Deutschland dürfen Lehrpersonen, unabhängig davon, ob sie Beamte oder Angestellte sind, grundsätzlich an...