Vorschau:
Früher, wenn ich nach einem anstrengenden 4-Stunden-Tag nach Hause kam und nach einem ein- bis zweistündigen Powernap durch meine Instagram-Kommentare scrollte, war ich manchmal so böse über das Unwissen einiger Hennings, dass ich die Aufregung noch den ganzen Tag verspürte, während ich nach harter Arbeit am Hochbeet versuchte, meine Meditationsübungen im Garten zu genießen. Das hat sich geändert. Denn auch wenn ich ab dem heutigen Tage als Nestbeschmutzer gelten werde, ist es endlich Zeit zuzugeben: Ja, Lehrerinnen und Lehrer haben ständig Freizeit! Und jammern tun wir nur, damit die Gesellschaft und noch viel lieber hat als ohnehin schon. Eine Beichte.  Es sind mal wieder Ferien. Also noch nicht überall, aber jeder, der mal Schüler war, weiß ja, wie locker und flockig die Arbeit dieser ewig nölenden Lehrkräfte vor den Ferien ist. Kein Wunder: Die letzten Noten und die kommenden Zeugnisse sorgen für ein allgemein locker-fröhliches Klima, in dem jeder sich anlächelt und in hüpfenden Bewegungen über den Flur galoppiert, als sei er auf dem Weg zu seinem sternsilbernen Einhorn. Aber ich schweife ab. Jedenfalls ist es kein Wunder, dass man in den Kommentaren im Internet immer wieder hört, wie wenig Lehrerinnen und Lehrer eigentlich zu tun haben. Ein bloßes „halbes Jahr Arbeit“ hätten die Lehrer, wenn man alles abziehe, also Wochenenden, Hitzefrei, Ferien, bewegliche Feiertage, Schulausflüge und was es sonst noch alles gibt, das die Pädagogen eigentlich von Burn-Out und Frühpensionierung trennen müsste. Dass dem nicht so ist, dass also ein hoher Prozentsatz an Pädagogen in die Arbeitsunfähigkeit geht, liegt, so...