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Vorschaubild / Materialvorschau Leseleistungen von Grundschulkindern gesunken Ab dem Schuljahr 2023/2024 heißt es in allen Grundschulen in NRW „3 x 20 Minuten“, und auch in anderen Bundesländern gewinnt das Thema Lesen richtig an Fahrt. Mit der Einführung einer verbindlichen, wöchentlichen Lesezeit reagieren einige Ministerien auf die Ergebnisse des aktuellen IQB-Bildungstrends (Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen) und der IGLU-Studie 2021 (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung): Die Leseleistungen der Grundschulkinder sind weiterhin deutlich gesunken. Seit der ersten IGLU-Studie im Jahr 2001 zeigt sich eine Fortführung des negativen Trends im Bereich Lesen. Besonders deutlich wird der Leistungsrückgang zwischen 2016 und 2021. Laut aktueller IGLU-Untersuchung (2021) erreichen 25,4% der 4. Klässler nicht das Mindestniveau (Kompetenzstufe 3) beim Leseverständnis, das für den weiteren erfolgreichen Verlauf der Schulzeit notwendig ist. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 lag der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die nicht das Mindestniveau beim Textverständnis aufweisen, bei 18,9%, im Jahr 2001 bei 17%. Besonders auffällig ist hier der Anteil der Kinder, die nur über ein rudimentäres Leseverständnis (Kompetenzstufe 1) verfügen. Waren es im Jahr 2001 noch 3%, sind es im Jahr 2021 bereits 6,4%. International gesehen liegt die Lesekompetenz der deutschen Schülerinnen und Schüler im Mittelfeld, jedoch gibt es große Unterschiede zwischen den lesestärksten und -schwächsten Schülerinnen und Schüler. Der sozioökonomische Status (Bildungs- und Berufsabschluss der Eltern) und der Migrationshintergrund hat weiterhin einen deutlichen Einfluss auf die Lesekompetenz. Kinder von Familien, die zu Hause wenig oder nie Deutsch sprechen, erreichen deutlich schlechtere Leseleistungen als Kinder, bei denen zu Hause Deutsch gesprochen wird. Welche Maßnahmen tragen für den...