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Vorschaubild / Materialvorschau Die Leseanalyse Bei älteren Schülerinnen und Schülern sowie bei Erwachsenen muss die Leseforschung „Tricks“ anwenden, um Leseprozessen auf die Spur zu kommen. So nutzt man z. B. Pseudowörter, deren Aussprache phonemisch mit einem existierenden Wort übereinstimmen, (z. B. ‘Fux’ zu ‘Fuchs’ oder ‘Tahl’ zu ‘Tal’), um herauszufinden, ob Leserinnen und Leser die Grapheme mancher Wörter unmittelbar wiedererkennen. Ist dies der Fall, sollten sie ‘Fuchs’ erheblich schneller lesen können als ‘Fux’ und ‘Tal’ schneller als ‘Tahl’. In der Anfangszeit des Lesenlernens, bei langsam lesen lernenden Kindern entsprechend länger, lassen sich Hinweise auf Leseprozesse und Leseprobleme dagegen oft unmittelbar aus dem Lesevortrag entnehmen – man kann sie sozusagen ganz einfach „hören“! Einblicke in den Leseprozess auf der Wortebene, die man durch die Leseanalyse erhalten kann, habe ich schon in meinem letzten Blogbeitrag zur PLT Wörtertreppe aufgezeigt. Heute geht es primär um Lesestrategien auf der Satz- und Textebene. So zeigt die zeitliche Gruppierung der Wörter und die Prosodie des Gelesenen, ob Satzzeichen berücksichtigt oder Nominalphrasen als solche erkannt wurden. Wortersetzungen, die in den Satzrahmen passen, weisen auf ein Verständnis des Gelesenen hin, ebenso Fehlerkorrekturen, die semantisch oder syntaktisch Diskrepantes wieder stimmig machen.  Und ganz allgemein zeigen Korrekturen, dass die Lesenden über die Lesestrategie des Überprüfens verfügen. Im Download zu diesem Blog habe ich mögliche Auswertungskriterien zusammengestellt, unter denen auch individuell ausgewählt werden kann. So muss man im 3. Schuljahr Fehler bei der Graphem-Phonem-Zuordnung nur in Einzelfällen fokussieren. Transkript zum Lesevortrag (Leseprotokoll) Die gesprochene Sprache ist flüchtig; durch Audioaufnahmen können kritische...