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Vorschaubild / Materialvorschau Worauf ist bei der Leseförderung mehrsprachiger Schüler:innen besonders zu achten? Grundsätzlich gelten die gleichen Prinzipien wie bei der Leseförderung einsprachig aufwachsender Schüler:innen, die ihr in Blog-Beitrag IV findet. Allerdings muss Leseförderung bei Mehrsprachigkeit noch mehr leisten: Leseförderung bei Mehrsprachigkeit ist immer auch integrierte Sprachförderung. Zu erfolgreichen didaktischen Ansatzpunkten erfahrt ihr gleich mehr im Kontext der Förderung des Leseverstehens. Zunächst zum Worterkennen/Dekodieren, bei dem es – auch außerhalb von Wortschatzproblemen – spezifische Probleme bei Mehrsprachigkeit geben kann. Fördern des Worterkennens/Dekodierens Bei Kindern mit einer noch relativ kurzen Kontaktdauer mit der deutschen Sprache ist sicherzustellen, dass sie mit allen Phonemen des Deutschen vertraut sind. Viele Sprachen haben ein anderes Vokalsystem als das Deutsche, enthalten z. B. nicht die Vokale /œ/, /Ø:/ und /Ƴ/, /y:/. Wurden Schüler:innen schon in ihrer Erstsprache alphabetisiert, sind zudem  Interferenzen möglich, wenn sie die ihnen bekannten Phonem-Graphem-Korrespondenzen auf das Deutsche übertragen (z. B. <z>: stimmhaftes s im Türkischen und Englischen). Vermeidet die Erstsprache Konsonantenhäufungen, kann es beim Erlesen deutscher Wörter zur Einfügung von Vokalen zwischen die Konsonanten kommen (z. B. [bəro:t] zu ). Wie die Synthese von Konsonantenverbindungen (auch ein Stolperstein für viele einsprachige Erstklässler:innen!) geübt werden kann, habe ich in meinem Blog-Beitrag IV skizziert. Schwierigkeiten beim Erlesen langer Wörter können über die Silben- oder Morphemgliederung überwunden werden. Besonders hilfreich ist hier auch der Ansatz von Röber (2015), die anhand der im Deutschen häufigen trochäischen Wortform (z. B. <Hose>, <Bluse>, <Hände>, d.h. Zweisilber mit betonter erster Silbe) auch in typische Intonationsmuster des Deutschen einführt. Fördern...