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Vorschaubild / Materialvorschau Nach drei Jahren Entwicklungszeit ist es endlich so weit: Die Rostocker Sprachverständnis-Probe (RoSP) ist erschienen. Sie ist das Ergebnis einer Kooperation des Klett Grundschulverlages mit der EUFH – Hochschule für Gesundheit, Soziales, Pädagogik. Mit viel logopädischem und methodologischem Know-how haben die Autorinnen, Verena Hilke und Julia Siegmüller, ein praxisnahes und leicht anwendbares Verfahren entwickelt, Kinder mit einem Verdacht auf eine Sprachentwicklungsstörung zu identifizieren. Die Hintergründe dazu findet ihr ausführlich im kürzlich erschienen Handbuch. Mit dessen Erscheinen ist die RoSP nun komplett. – Anlass genug, Frau Hilke um einen kleinen Einblick in die Grundlagen zu bitten. Auffälligkeiten im kindlichen Spracherwerb Der Spracherwerb unterteilt sich in die Bereiche Wortschatz, Aussprache, Grammatik, Pragmatik und Textgrammatik. Während der gesamten Sprachentwicklung können Auffälligkeiten in allen Bereichen sowohl in der Produktion als auch im Verständnis auftreten. Defizite im Bereich des Wortschatzes machen sich bspw. durch einen zu geringen Wortschatz oder Probleme in der Wortfindung bemerkbar. In der Aussprache kann es zu Auslassungen oder Ersetzungen verschiedener Laute oder einzelner Silben kommen (z.B. tomm statt komm). Im Bereich der Grammatik erwerben betroffene Kinder häufig nicht die Verbzweitstellung, was zur Verwendung starrer und unflexibler Satzmuster führt. Ein weiteres Beispiel im Bereich der Grammatik ist der falsche Einsatz oder das Auslassen der Pluralmarkierung (z.B. Gansen satt Gänse). Auffälligkeiten in der Pragmatik zeigen sich u.a. in einem unangemessenen Einsatz von Gestik und Mimik oder durch Schwierigkeiten beim Sprecherwechsel. Ein wichtiger Meilenstein der Sprachentwicklung in der Grundschulzeit ist die sogenannte Textgrammatik, welche die Erzählfähigkeit und das Textverständnis umfasst. Unter...