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„Papa, wenn du keine Lust hast, musst du nicht zu meiner Zeugnisverleihung kommen.“ Der Vorschlag meiner ältesten Tochter, ihre Abschlusszeremonie zu schwänzen, hat mich nachdenklich gemacht und erinnert mich an Alice Millers „Das Drama des begabten Kindes“. Einer meiner Lieblingsblogs ist der von Roland Kopp-Wichmann, der immer wieder von Beratungsgesprächen erzählt und diese für den Leser Stück für Stück darlegt.  Ich lese (und lerne) überaus gerne mit. In seinem letzten Artikel erwähnte er Alice Millers „Das Drama des begabten Kindes“ und machte mich neugierig. Das Drama des begabten Kindes Alice Miller beschreibt in ihrem Buch (Amazon-Link) die These, dass Eltern die eigene Kindheit reflektieren müssten, um das eigene Verhalten zu verstehen. Wer das nicht tue, laufe Gefahr, Muster der eigenen Vergangenheit zu wiederholen. Ihre Sicht erscheint mir sehr problemorientiert (und das empfinde ich als problematisch), aber einzelne Aspekte empfand ich sehr treffend: Ein begabtes (sensibles) Kind unterdrückt die eigenen Gefühle, um von den Eltern akzeptiert zu werden. Das Kind einer alleinerziehenden, gestressten Mutter beginnt vielleicht den Haushalt zu machen und Essen zu kochen, damit die Mutter nicht so erschöpft ist. Das Kind eines strengen, leistungsorientierten Vaters wird sich in der Schule...