Vorschau:
In einer Reihe von Artikeln setze ich mich mit der Frage auseinander: Welches Handwerkszeug macht eigentlich einen guten Lehrer aus? Dabei stehen ausnahmsweise nicht Stoffvermittlung, Methoden oder die Didaktik im Fokus, sondern der Lehrer als Person. Die Bühne Das erste Quartal eines neuen Schuljahres empfinde ich stets als das anstrengendste. Hier habe ich die meisten Erziehungsgespräche, die höchste Anzahl an Konflikten und Arbeit. Lehramtsanwärter:Innen und Praktikant:Innen suchen sich neue Klassen und entwickeln Ihre Lehrerpersönlichkeit. Gerade letzteres ist für mich unglaublich spannend zu beobachten. Wie wird mit der Stimme gearbeitet? Wie werden Sprechpausen gesetzt? Wie bewegt er/sie sich durch den Raum? Welche Hoch- und Tiefstatusgesten werden bewusst oder unbewusst eingesetzt? An welchen Stellen wird bewusst eine Beziehung zu den Schülern aufgebaut – und wo werden klare Grenzen gezogen? Ich betrachte das Klassenzimmer auch als Bühne. Tief eingeprägt hat sich mir die Lehre „Den König spielen immer die anderen!“. Er bezieht sich darauf, dass der König auf einer Bühne nur zu stehen hat. Sein Status, seine Rolle wird durch die eifrigen Diener gekennzeichnet, die um ihn herumscharwenzeln und eifrig bemüht sind, dass es ihm gut geht. Die – sozusagen – Hausaufgabe des letzten Artikels dieser Reihe bestand darin, sich mit folgenden zwei Fragen auseinanderzusetzen: Welche Hochstatus-Verhaltensweisen haben einen positiven Einfluss auf meinen Unterricht? Welche Tiefstatus-Verhaltensweisen haben einen positiven Einfluss auf meinen Unterricht? (Das ist nicht ganz trivial.) Aber bevor wir uns damit auseinandersetzen, ein kurzer Blick auf die Reihe: Rückschau der Artikel Zunächst habe ich Stammtisch-Thesen gesammelt und offene Fragen aufgeschrieben: Männer...