Vorschau:
Aus der großen Stadt Berlin kommend, sitze ich wieder im Zug in Richtung Heimatdorf. Richtung Garten. Richtung Hühnerhaus. Unser Dorf ist so klein, dass es keine einzige Ampel gibt und der örtliche Kinderarzt hier wirklich jedes Kind kennt. Der Kontrast könnte nicht größer sein und manche Blogartikel schreibe ich einfach gegen mein eigenes Vergessen. Vor rund einem halben Jahr erhielt ich die Einladung des Cornelsen-Verlages, an einem nationalen Mathematik-Kongress in Berlin teilzunehmen. Thema (na klar): „Digitalisierung im Mathematikunterricht“. Da wir uns als Schule gerade mit Riesenschritten in genau diese Richtung aufmachen, barg die Einladung das Potential, vielversprechend zu werden. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich in den letzten Tagen doch etwas nervös war. Als „Mathematiker“ betrachte ich mich gar nicht. Ich bin mehr so ein Wald-und-Wiesen-Halodri. Würden die richtigen Mathematiker mich sofort als Scharlatan bemerken? In Angstschweiß gebadet nutzte ich die lange Zugfahrt, um ein Youtube-Mathe-Video nach dem anderen im Schnelldurchgang durchzupauken. Zwischendurch drohte ich den Verstand zu verlieren, als mir der Unterschied zwischen einer zyklischen Gruppe mit Normalteilern und einer symmetrischen Gruppe als semidirektes Produkt nicht klar wurde. Nicht mal Daniel Jung kann mir jetzt helfen. Tatsächlich hatte Cornelsen ein buntes Potpourri an Leuten eingeladen: Leute von der Uni, aus dem ZfsL und auch jede Menge Lehrer. Das fand ich schön, weil praxisnah. In großen, mir unbekannten Menschenansammlungen spüre ich dezent autistische Züge an mir: Am liebsten verkrieche ich mich irgendwo an die Seite und betrachte die Zimmerpflanzen so interessiert, als hätte ich in meinem ganzen Leben noch nie eine gesehen. Weil ich aber ungefähr doppelt so groß bin wie alle anderen Teilnehmer, falle ich dadurch nur noch mehr auf. Die ersten Anbiederungsversuche („Na, findest du nicht auch, dass zyklische Gruppen ein anderes semidirektes Produkt verdient hätten, als das von Schur-Zassenhaus?“) kamen aber nicht so gut an. Verlegenes Hüsteln. Ich bin halt doch...
Aus der großen Stadt Berlin kommend, sitze ich wieder im Zug in Richtung Heimatdorf. Richtung Garten. Richtung Hühnerhaus. Unser Dorf ist so klein, dass es keine einzige Ampel gibt und der örtliche Kinderarzt hier wirklich jedes Kind kennt. Der Kontrast könnte nicht größer sein und manche Blogartikel schreibe ich einfach gegen mein eigenes Vergessen. Vor rund einem halben Jahr erhielt ich die Einladung des Cornelsen-Verlages, an einem nationalen Mathematik-Kongress in Berlin teilzunehmen. Thema (na klar): „Digitalisierung im Mathematikunterricht“. Da wir uns als Schule gerade mit Riesenschritten in genau diese Richtung aufmachen, barg die Einladung das Potential, vielversprechend zu werden. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich in den letzten Tagen doch etwas nervös war. Als „Mathematiker“ betrachte ich mich gar nicht. Ich bin mehr so ein Wald-und-Wiesen-Halodri. Würden die richtigen Mathematiker mich sofort als Scharlatan bemerken? In Angstschweiß gebadet nutzte ich die lange Zugfahrt, um ein Youtube-Mathe-Video nach dem anderen im Schnelldurchgang durchzupauken. Zwischendurch drohte ich den Verstand zu verlieren, als mir der Unterschied zwischen einer zyklischen Gruppe mit Normalteilern und einer symmetrischen Gruppe als semidirektes Produkt nicht klar wurde. Nicht mal Daniel Jung kann mir jetzt helfen. Tatsächlich hatte Cornelsen ein buntes Potpourri an Leuten eingeladen: Leute von der Uni, aus dem ZfsL und auch jede Menge Lehrer. Das fand ich schön, weil praxisnah. In großen, mir unbekannten Menschenansammlungen spüre ich dezent autistische Züge an mir: Am liebsten verkrieche ich mich irgendwo an die Seite und betrachte die Zimmerpflanzen so interessiert, als hätte ich in meinem ganzen Leben noch nie eine gesehen. Weil ich aber ungefähr doppelt so groß bin wie alle anderen Teilnehmer, falle ich dadurch nur noch mehr auf. Die ersten Anbiederungsversuche („Na, findest du nicht auch, dass zyklische Gruppen ein anderes semidirektes Produkt verdient hätten, als das von Schur-Zassenhaus?“) kamen aber nicht so gut an. Verlegenes Hüsteln. Ich bin halt doch...
Zum vollständigen Beitrag: „Digitalisierung im Mathematikunterricht“
https://halbtagsblog.de/2019/02/16/digitalisierung-im-mathematikunterricht/