Vorschau:
„Ich frage mich, wie viele Leute sich eines Tages, wenn Sie nicht mehr unter uns sind, von Herzen wünschen würden, noch einen Tag länger mit Ihnen reden zu dürfen.“ Eins: Ich erkläre euch hiermit… Ich bin kein Fan von Partys und fühle mich in großen, angeheiterten Menschenmengen unwohl. Gerne bewege ich mich an den Rand, halte stumm Konversation mit mir selbst oder denke nach. Im oberflächlichen SmallTalk bin ich schlecht. Ein Außenseiter in sozialen Gefügen. Ein Klingone im Star Wars Universum. In meiner Lieblings-Science-Fiction-Serie (und der einzigen Serie, die ich aktuell überhaupt gucke) unterhielten sich zuletzt zwei Charaktere. Der eine bat den anderen, von einer Überraschungs-Geburtstagsparty abzusehen und verwies darauf, dass er seinen Geburtstag lieber ein Einsamkeit in einer Fischerhütte mit einer Flasche Whiskey und der Erinnerung an vergangene Zeiten verbringen wolle. Ja, denke ich, das entspricht mir. Wenigstens einmal im Jahr wandere ich in Einsamkeit durch Wälder. Genieße Ruhe, Erinnerung, Wehmut und Kontemplation – zuletzt Anfang dieses Jahres, als ich durch das Siebengebirge gewandert bin. Für mich sind das immer auch Tage der Trauer und des Abschieds und gleichzeitig des Neuanfangs. Was gäbe ich dafür, nochmal einen Nachmittag mit jenen zu verbringen, die für immer gegangen sind. Doch die Szene geht weiter. „Ich frage mich“, fragt der andere, „wie viele Leute sich eines Tages, wenn Sie nicht mehr unter uns sind, von Herzen wünschen würden, noch einen Tag länger mit Ihnen reden zu dürfen.“ Und ja. Eines Tages werden meine Kinder und meine Freunde über mich so denken, wie ich es heute tue: „Was gäbe ich dafür, noch einmal einen Nachmittag gemeinsam zu verbringen?“ Ich liebe Star Trek so, weil es mir neben bunter Unterhaltung und leichter, populärwissenschaftlicher Kost („die Heisenberg-Kompensatoren sind ausgefallen!„) immer wieder auch vors Schienbein tritt: Was ist richtig? Was falsch? Welche Werte habe ich eigentlich? Und ja: Was ist mir denn wichtig? Zwei:...