Vorschau:
Vor einem Jahr sprach ich im Rahmen des excitingEDU mit David Klett über meine Lerntheken im Mathematikunterricht. Er erwähnte, dass man diese Lehrmethode eigentlich mal in Aktion filmen und dann anderen zur Verfügung stellen müsse. Das sei anschaulicher, als darüber zu lesen. Wie ein absurder (und einigermaßen langweiliger) Zufall es will, stand genau deswegen der WDR heute in meinem Klassenraum. Und nicht nur bei mir, sondern auch bei meinen Kollegen. Diese Lernthekennummer wäre doch mal ein spannender Bericht für die Lokalzeit und man hätte Anfang Februar zwischen drei und halb vier Uhr nachts noch eine Lücke zu füllen. Solche Medienauftritte empfinde ich stets zwiegespalten. Ich halte mich weder für einen besonders großartigen Lehrer noch glaube ich, dass Lerntheken die Lösung (also DIE Lösung) für alle pädagogischen Probleme in Deutschland sind. Es ist ein Weg von vielen und er bereitet mir, meinen Schülern und einigen Kollegen viel Freude. Andererseits darf man so einen Unsinn vielleicht auch einfach genießen, wenn er geschieht. Auch die Schülerinnen und Schüler betrachten solche Auftritte stets mit einer Mischung aus Respekt und Vorfreude. Besonders wichtig ist mir in solchen Situationen der Gendergedanke: Als männlicher Lehrer stehe ich vorne. Fragt der Interviewer nach Freiwilligen, melden sich haufenweise Jungs – die Mädchen halten sich zurück. Passt man nicht auf, entsteht schnell der Eindruck, ein Kurs bestünde...