Vorschau:
Das dritte Corona-Schuljahr beginnt. Warum sollte man angesichts verschlafener Digitalisierung, überbordernder Bürokratie und zweifelhafter Gesundheitspolitik noch Lehrer*in werden? Die Antwort fällt mir dieses Jahr schwerer als sonst. Frust und Unverständnis Spätestens morgen wird auch die letzte Schule in NRW mit Konferenzen beginnen und das neue Schuljahr einläuten. Das dritte, das von Corona maßgeblich beeinflusst wird. Vor genau einem Jahr war diese Anfangszeit von einer Mischung aus Sorge (Oh je, hoffentlich bleibe ich gesund!), Zuversicht (Wir haben uns viele Gedanken gemacht und sind gut vorbereitet) und Hoffnung (Bald gibt es bestimmt einen Impfstoff!) geprägt. Inzwischen sind, zumindest bei mir, Frust und Unverständnis die vorherrschenden Emotionen. Vor exakt zwölf Monaten lag die Inzidenz in Deutschland bei 9 (Quelle), Stand heute liegt sie in der Stadt Siegen bei 60. Blickt man in die USA, wo sich die Delta-Variante insb. in Florida weitgehend ungehindert ausbreiten kann, dann steigt die Zahl der hospitalisierten Kinder auf ein Rekordhoch. Das bereitet mir große Sorgen: Nicht nur um meine Schülerinnen und Schüler, sondern auch um meine eigenen Töchter. Die Schulministerin NRWs, Yvonne Gebauer erklärt, (kostenloses) Lüften sei besser, als (teure) Luftfilter, die seien nur Unterstützung. Ich denke dann immer daran, dass ich es riechen...