Vorschau:
Die politische, klimatische und gesundheitliche Lage der Welt ist gerade niederschmetternd. Ich verliere mich in Frust und Hoffnungslosigkeit. Diese Reihe soll mich selbst daran erinnern, warum der Lehrberuf so großartig ist. Vor bald 30 Jahren bekam mein städtisches Gymnasium einen neuen Direktor, Dr. Jaegers, und ich hatte das Pech, ihm direkt an seinem ersten Tag mit einer rotzfrechen Antwort zu begegnen. Ein unangenehmes Gespräch und eine pädagogische Aufgabe waren die Konsequenz. Jahre später trafen wir uns im Studium wieder, wo er ein Seminar für Lehramtsstudenten gab. „Sie werden eine Weile brauchen, um es zu verstehen“, sagte er uns damals, „aber es ist ein unerhörtes Geschenk, sein Leben lang mit Kindern arbeiten zu dürfen!“ Heute habe ich meinen vierzigsten Geburtstag gefeiert und verstehe besser, was er damals meinte. Im Laufe der Jahre habe ich eine ganze Bandbreite an Kindern kennengelernt. Solche wie Bernd, die sich ohne schlechtes Gewissen im Lehrerzimmer am Kaffeeautomaten bedient haben und stille Mäuschen, die in ständiger Sorge vor Fehlern älter wurden. Fünftklässler, die mit teuren Smartphones herumliefen und Zehntklässler, die am Wochenende arbeiteten, um die Mama zu unterstützen. Kinder, die mich bis zum letzten Tag angelogen und meine Gutgläubigkeit...
Die politische, klimatische und gesundheitliche Lage der Welt ist gerade niederschmetternd. Ich verliere mich in Frust und Hoffnungslosigkeit. Diese Reihe soll mich selbst daran erinnern, warum der Lehrberuf so großartig ist. Vor bald 30 Jahren bekam mein städtisches Gymnasium einen neuen Direktor, Dr. Jaegers, und ich hatte das Pech, ihm direkt an seinem ersten Tag mit einer rotzfrechen Antwort zu begegnen. Ein unangenehmes Gespräch und eine pädagogische Aufgabe waren die Konsequenz. Jahre später trafen wir uns im Studium wieder, wo er ein Seminar für Lehramtsstudenten gab. „Sie werden eine Weile brauchen, um es zu verstehen“, sagte er uns damals, „aber es ist ein unerhörtes Geschenk, sein Leben lang mit Kindern arbeiten zu dürfen!“ Heute habe ich meinen vierzigsten Geburtstag gefeiert und verstehe besser, was er damals meinte. Im Laufe der Jahre habe ich eine ganze Bandbreite an Kindern kennengelernt. Solche wie Bernd, die sich ohne schlechtes Gewissen im Lehrerzimmer am Kaffeeautomaten bedient haben und stille Mäuschen, die in ständiger Sorge vor Fehlern älter wurden. Fünftklässler, die mit teuren Smartphones herumliefen und Zehntklässler, die am Wochenende arbeiteten, um die Mama zu unterstützen. Kinder, die mich bis zum letzten Tag angelogen und meine Gutgläubigkeit...
Zum vollständigen Beitrag: Gute Gründe, Lehrer*in zu werden #2
https://halbtagsblog.de/2021/08/16/gute-gruende-lehrerin-zu-werden-2/