Vorschau:
Im März dieses Jahres unterhielten sich Markus Lanz (Wikipedia) und Richard-David Precht (Wikipedia) auf der Bühne des „Zukunft Handwerk“-Events vor launigem Publik in München über, nunja, die Zukunft des Handwerks. Dabei sagte Lanz folgendes: „Wir sind so eine gefühlige Gesellschaft geworden. So ne, so ne Hafermilchgesellschaft. So ne Agavendicksafttruppe. Die die ganze Zeit auf der Suche nach der idealen Work-Life-Balance ist.“ Und Precht ergänzt: „…in der Generation meiner Eltern, erst recht meiner Großeltern haben sich die Menschen, wenn sie gearbeitet haben, die Sinnfrage gar nicht gestellt.“ [Quelle Filmausschnitt] Eine Hafermilchgesellschaft? Ich bin kein Freund davon, jeder flapsigen Bemerkung zu viel Bedeutung zuzumessen – und dennoch zeichnet sich hier ein interessantes Arbeitsbild von zwei Männern ab, die viel Geld mit ‚Reden‚ verdienen. Lanz und Precht zufolge sind ‚die jungen Leute‘ zu weichgespült und nur auf Work-Life-Balance aus. Sinnsuche ist doch eigentlich überflüssig (und das, hrhr, von einem Philosophen?!). Die Gesellschaft wandelt sich. Beide vermitteln das Bild, man solle sich weniger anstellen, mehr die Ärmel hochkrempeln und einfach mal seinen Job tun. Auf einer Handwerksmesse erscheint mir das eine adressatengerechte Sprache – und gleichzeitig empfinde ich bei diesen Gedanken pure Abscheu: Denn sie vermittelt eine Zwei-Klassengesellschaft. Die Leute sollen doch bitte die...