Vorschau:
In Alltag und Unterricht begegnet mir an vielen Stellen echtes Interesse. Nun will ich die Gelegenheit nutzen, diese Erfahrung in meinen Physikunterricht zu transportieren. Nur wie? Als meine einjährige Tochter zuletzt in der Badewanne saß, spielte sie mit einer leeren Shampoo-Flasche. Immer wieder drückte sie die Flasche zusammen und meist geschah nichts. Aber manchmal, wenn der Flaschenhals zufällig unter der Wasseroberfläche war, saugte sich die Flasche voll und plötzlich gluckerte Wasser heraus. Manchmal war die Flasche leer, manchmal floss wie von Zauberhand Wasser heraus. Immer wieder untersuchte sie konzentriert die Flasche, schüttelte um ganz sicher zu sein, dass sie wirklich leer war und dann, plötzlich, doch wieder Wasser drin. Minutenlang. Voller Interesse. Ich habe einen Werkstatt-Kurs, bei dem ich mit einer Gruppen Schüler*innen aus der Mittelstufe Papierbrücken baue. Dabei geht es mir nicht darum, eine vorgegebene Anleitung einfach Schritt für Schritt zu befolgen um eine irgendeine tolle Brücke zu bauen. Statt dessen lasse ich die Kinder forschen, experimentieren, testen. Damit erreicht man keine Preise bei Wettbewerben – aber um die geht es mir auch nicht. Die aktuelle Aufgabe der Woche war nicht leicht zu meistern und führte in der Vergangenheit oft zu Frust und desolaten Arbeitsergebnissen. Aber das ist gewollt – denn im Anschluss sprechen wir über die Teamarbeit, was gut und was verbesserungswürdig war und welche Fettnäpfchen es beim Bau der wirklichen Papierbrücke in den kommenden Wochen zu vermeiden gilt. In diesem Jahr...