Vorschau:
Seit etwa einem halben Jahr wacht meine jüngste Tochter nachts zwei- oder drei- oder auch fünfmal auf. Jede Nacht. Jede einzelne Nacht. Und weil sie (besonders nachts) ein störrischer kleiner Esel ist, lässt sie sich mal die Nase putzen und mal nicht, steckt mal in ihren Träumen fest und mal nicht. Lässt sich mal beruhigen und mal nicht. Seit einem halben Jahr haben meine Frau und ich im Grunde keine vier Stunden am Stück geschlafen. Während ich als Frühaufsteher die Zeit früher zum kreativen Arbeiten und Schreiben nutzen konnte, versinke ich aktuell in meinem Kaffee und beaufsichtige eine zweijährige, die begeistert Buden baut, mit Knete spielt, die Hunde dressieren will und ungeduldig darauf wartet, dass der Kindergarten endlich öffnet. Ihr scheinen die fragmentierten Nächte nichts auszumachen. Wie ein Duracell-Hässchen spielt und plappert und rennt sie den ganzen Tag umher, singt, tanzt, springt bis man sie abends ins Bett legt und schläft dann augenblicklich ein. Zumindest für einige, wenige Stunden. Ich dagegen bin froh, dass ich meinen neuen Roman in den Herbstferien fertiggestellt habe und die letzten Wochen ausschließlich zum lektorieren und redigieren nutzen konnte. In vier Tagen wird publiziert und ich freue mich sehr. Aber kreatives Arbeiten gerade? Fehlanzeige. Unter den schlaflosen Nächten leiden am Ende auch meine anderen Töchter. Einer Studie aus den 50ern zufolge haben Lehrkräfte in einer Schulstunde bis zu 200...