Vorschau:
Unser familiäres Landleben wäre um einiges schwieriger, wenn meine Kinder nicht ihre Teile dazu beitrügen. Dass sie Verantwortung mit Freude übernehmen, ist eine entscheidender Faktor. Landleben, Landarbeit. Die eine Hälfte meiner Kindheit habe ich in der Stadt, die zweite dann auf dem Land verbracht. Letzteres brachte jede Menge neuer Arbeiten mit. Irgendwann hatten wir ein zahlreiche Pferde, Hunde, Hühner, Katzen, Gänse und Schafe. Nicht als Wirtschaftsbetrieb, sondern als Hobby-Bauernhof. Das bedeutete aber auch: Die Zäune mussten erst gebaut und dann regelmäßig repariert werden. Hühnerstall und Katzenklo mussten gereinigt werden und die Hunde verloren zweimal im Jahr ihr Fell und verteilten es in hunderten Flusen und Flocken im ganzen Haus. Eine Wahnsinnsarbeit und ich habe mich gedrückt, wo ich nur konnte. Der Stromzaun ist auf 75% gefallen? Vielleicht merkt es ja niemand! Die Schafe müssen geschoren werden? Puuh. Ein Fuchs ist im Hühnergehege gewesen? Wir bekommen 5 Tonnen Stroh und die Ballen müssen einzeln gestapelt werden? Juchuuu! Die Landarbeit war für mich eine nervige Unterbrechung meines wirklichen Lebens. Zu meiner Entschuldigung würde ich gerne eine Inselbegabung in Physik anführen, oder dass ich auf einer Eliteschule gewesen und darum ständig lernen musste. In Wahrheit war ich schlicht faul. Die Landarbeit hat mir keinen Spaß gemacht, sondern ausschließlich Ärger bereitet, wenn Aufgaben unerledigt geblieben waren. Im Rückblick waren Verantwortung und Arbeiten in erster Linie negativ konnotiert. Mit meinen Geschwistern grinsen wir heute über die Erinnerungen von damals – aber wirklich Spaß hatte wohl keiner von uns daran, die Hecken zu schneiden oder den Pferdemist aufzusammeln. Meinen Kindern Verantwortung vermitteln Nach vielen Jahren des...