Vorschau:
Ich war mittlerweile so oft auf Klassenfahrt, dass ich den Überblick verloren habe. Die Ausflüge haben mir in der Vergangenheit stets Freude bereitet. In diesem Jahr – so ehrlich will ich sein – fiel die Vorfreude sichtlich gedämpfter aus. Aufregung ist der Routine gewichen. Naive Unbekümmnertheit der Erfahrung. Das Wissen um Risiken und Rechtsvorschriften hat pure Freude am Tun ersetzt. Vielleicht, weil ich in den Herbstferien zum zweiten Mal mit Corona flach lag (die zweite Infektion war deutlich heftiger, als die erste) ud null Erholung genießen konnte. Vielleicht, weil die Weltlage mir Sorge bereitet. Irgendwie ist diesmal der Wurm drin. Aber dafür können die Kinder nichts. In der Stadt bin ich gestern Zeuge gewesen, wie ein Mutter ihren siebenjährigen Sohn wütend anschnauzte, ihn am Arm gepackt ins Auto verfrachtete und sich auch anschließend noch lautstark über dessen unsägliches Verhalten im Supermarkt aufregte. Der Junge, ein stummes, blasses Hemdchen von einem Mensch, saß in seinem Kindersitz und rieb sich mit dem Handrücken die Tränen von den Wangen. Ich hätte ihn am liebsten mitgenommen. Und zu Hause bekomme ich Nachrichten meiner Klasse. Alle...