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Fehler machen Ich mache, als Lehrer und auch als verantwortliches Mitglied einer Schulleitung immer wieder Fehler. Als ich im vergangenen Jahr eine Kurseinteilung nicht – wie abgesprochen – alphabetisch vorgenommen, sondern abhängig vom Sitzplatz in der Klasse durchgeführt habe („Fensterseite geht zu Hauswirtschaft, der Rest zu Technik!“) führte das zu einem Chaos im Notenverwaltungsprogramm und einigen Stunden Korrekturarbeit am Ende des Halbjahres. Und dann noch einmal die gleiche Arbeit am Ende des Schuljahres. Das war unzweifelhaft ärgerlich und einfach dämlich. Das neue Schuljahr ernüchtert Die erste Woche des neuen Schuljahres liegt (in NRW) hinter uns und die Urteile über das Schulsystem fallen eher bescheiden aus: „Viele Eltern enttäuscht über Lehrer und digitales Lernen“ (Berliner Zeitung) „Nichts ist vorbereitet. War ja Urlaub“ (Spiegel) „Was haben eigentlich die Lehrer die ganze Zeit gemacht?“ (FAZ) „Schulen, die wie Wüsten anmuten“ (ZDF) „Bildungsgewerkschaft enttäuscht über fehlende Konzepte der Landesregierung“ (report-D) Auch das sonst so euphorische Twitterlehrerzimmer ist eher ernüchtert – irgendwie hatte man sich mehr erhofft. Mehr Veränderung, mehr Anschub, mehr… ja, was eigentlich? Wo wollen wir eigentlich hin1? Musk und Bezos als Leitbilder Der bekannte Unternehmer Frank Thelen (Die Höhle des Löwen) hat auf Xing einen vielbeachteten Artikel unter der Überschrift verfasst: „Kinder müssen lernen, wie Elon Musk und Jeff Bezos zu denken.“ Frank Thelen by Anya.schmidt, CC BY-SA 3.0 Thelen verwendet eine Reihe von Buzzworten: Mindset, Mut, Digitalisierung, aufholen und ziemlich häufig „müssen“. An vielen Stellen hat er natürlich recht: In den kommenden Jahren werden tausende neue Berufe entstehen,...