Vorschau:
Eine kleine Fingerübung lässt mich über den Einfluss von Skeuomorphismus auf Arbeitsblättern nachdenken: Wie sinnvoll ist es, wenn Schulmaterialien Gegenstände aus der greifbaren Welt nachbilden? Skeuomorphismus.. hä? Eine grundlegende Entscheidung im Design von digitalen Oberflächen ist, ob man sie abstrakt und zweidimensional gestaltet oder versucht, einem realen Vorbild möglichst nahe zu kommen. Ein konkretes Beispiel: Links ein abstraktes Rechteck für Notizen, rechts ein Notizzettel, wie er auch am Kühlschrank klebt: Mit einem Eselsohr, die Schrift wie mit einem Kugelschreiber gekritzelt und vier Linien, damit man nicht krumm und schief schreibt. Der rechte Ansatz ist für Neueinsteiger leicht zu begreifen: „Ah, das verstehe ich sofort!“ Ein zweiter Gedanke offenbart jedoch, dass Führungslinien bei einem digitalen Notizzettel überflüssig sind – wann hat eine Tastatur zuletzt schief geschrieben? Auch das Eselsohr ist eher als Anknüpfungspunkt zu verstehen – einen realen Zweck erfüllt es nicht. Apple hat es vorgemacht Die Oberfläche der iPhones und zahlreicher Apps war in den ersten Jahren stark von Skeuomorphismus geprägt. Alles sollte möglichst nah an einem realen Vorbild orientiert sein und wurde erst mit der iOS Version 7 gebrochen, die ein radikal reduziertes Design mit sich brachte. Dieses YouTube-Video führt die Änderungen plastisch und detailliert vor: Klick. Jede Form von Tiefe und Schattierung wurde eliminiert und die maximale Reduzierung, ein Minimalismus, war für einige Zeit Trend, bevor in den letzten Monaten eine Mischform aus Realismus und Tiefe unter Beibehaltung von flacher Abstraktion zur Leitidee wurde: Der „Neumorphismus„. Microsoft nennt das „Fluent Design“ (kurzes Design-Video dazu). Google „Material Design“ (Video zur Veranschaulichung). Arbeitsblätter im Vergleich An meiner Schule haben alle Schüler:innen einen Lernplaner. Dabei handelt es sich um ein gedrucktes Ringbuch, in welchem die Lernzeiten eingetragen, Hausaufgaben notiert...
Eine kleine Fingerübung lässt mich über den Einfluss von Skeuomorphismus auf Arbeitsblättern nachdenken: Wie sinnvoll ist es, wenn Schulmaterialien Gegenstände aus der greifbaren Welt nachbilden? Skeuomorphismus.. hä? Eine grundlegende Entscheidung im Design von digitalen Oberflächen ist, ob man sie abstrakt und zweidimensional gestaltet oder versucht, einem realen Vorbild möglichst nahe zu kommen. Ein konkretes Beispiel: Links ein abstraktes Rechteck für Notizen, rechts ein Notizzettel, wie er auch am Kühlschrank klebt: Mit einem Eselsohr, die Schrift wie mit einem Kugelschreiber gekritzelt und vier Linien, damit man nicht krumm und schief schreibt. Der rechte Ansatz ist für Neueinsteiger leicht zu begreifen: „Ah, das verstehe ich sofort!“ Ein zweiter Gedanke offenbart jedoch, dass Führungslinien bei einem digitalen Notizzettel überflüssig sind – wann hat eine Tastatur zuletzt schief geschrieben? Auch das Eselsohr ist eher als Anknüpfungspunkt zu verstehen – einen realen Zweck erfüllt es nicht. Apple hat es vorgemacht Die Oberfläche der iPhones und zahlreicher Apps war in den ersten Jahren stark von Skeuomorphismus geprägt. Alles sollte möglichst nah an einem realen Vorbild orientiert sein und wurde erst mit der iOS Version 7 gebrochen, die ein radikal reduziertes Design mit sich brachte. Dieses YouTube-Video führt die Änderungen plastisch und detailliert vor: Klick. Jede Form von Tiefe und Schattierung wurde eliminiert und die maximale Reduzierung, ein Minimalismus, war für einige Zeit Trend, bevor in den letzten Monaten eine Mischform aus Realismus und Tiefe unter Beibehaltung von flacher Abstraktion zur Leitidee wurde: Der „Neumorphismus„. Microsoft nennt das „Fluent Design“ (kurzes Design-Video dazu). Google „Material Design“ (Video zur Veranschaulichung). Arbeitsblätter im Vergleich An meiner Schule haben alle Schüler:innen einen Lernplaner. Dabei handelt es sich um ein gedrucktes Ringbuch, in welchem die Lernzeiten eingetragen, Hausaufgaben notiert...
Zum vollständigen Beitrag: Skeuomorphismus in der Schule
https://halbtagsblog.de/2021/05/04/skeuomorphismus-in-der-schule/