Vorschau:
Vor einiger Zeit bin ich in eine Diskussion gestolpert, die mich seitdem beschäftigt. Eine Gruppe von Lehrern unterhielt sich über den „Digitalisierungswahn“ und wie gefährlich das alles sei. Einer mahnte an, dass Bill Gates und Steve Jobs ihren Kindern den Umgang mit Smartphone und iPad verboten hätten – und die „müssten es ja wissen!“ Überhaupt sei es verdächtig, dass ausgerechnet jene großen Köpfe des Silicon Valley ihre Kinder vor der Technik beschützten, die sie der restlichen Welt zukommen ließen. Weitere Punkte folgten: Es sei schädlich für die Umwelt, die Gesundheit, die Kinder würden sowieso den ganzen Tag vor dem Bildschirm hängen und so weiter und so fort. Solche „Diskussionen“ dienen ja meistens nicht der intellektuellen Auseinandersetzung mit einem Thema, sondern ausschließlich der Bekräftigung der eigenen Position. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten: Da haben Menschen Angst vor dem Wandel, vor der Zukunft und versichern sich gegenseitig, dass das alles ein großer Mist sei mit der Digitalisierung und hoffentlich (hoffentlich!) an einem vorbeiziehen möge. Einer Lehrerin aus dem #twitterlehrerzimmer hat ein Kollege digital-kritische Zeitungsartikel auf den Platz gelegt. Ausgedruckt natürlich. Und anonym – denn um eine ernsthafte Diskussion geht es ja gar nicht. Ich habe mich, obwohl oder gerade weil ich an einer „Tabletschule“ unterrichte, weitgehend aus obigen Gespräch herausgehalten. Es herrschte nicht die Gesprächsatmosphäre, in der Argumente willkommen gewesen wären. Aber es ärgert mich. „Steve Jobs hat seinen Kindern das iPad verboten, weil er so klug war.“ Hm. Ob die Gruppe auch so enthusiastisch reden würde, wenn sie wüssten, dass Jobs sein Studium nach dem ersten Semester abbrach? Ist auch das nachahmenswert? Steve hat überdies versucht, seine...
Vor einiger Zeit bin ich in eine Diskussion gestolpert, die mich seitdem beschäftigt. Eine Gruppe von Lehrern unterhielt sich über den „Digitalisierungswahn“ und wie gefährlich das alles sei. Einer mahnte an, dass Bill Gates und Steve Jobs ihren Kindern den Umgang mit Smartphone und iPad verboten hätten – und die „müssten es ja wissen!“ Überhaupt sei es verdächtig, dass ausgerechnet jene großen Köpfe des Silicon Valley ihre Kinder vor der Technik beschützten, die sie der restlichen Welt zukommen ließen. Weitere Punkte folgten: Es sei schädlich für die Umwelt, die Gesundheit, die Kinder würden sowieso den ganzen Tag vor dem Bildschirm hängen und so weiter und so fort. Solche „Diskussionen“ dienen ja meistens nicht der intellektuellen Auseinandersetzung mit einem Thema, sondern ausschließlich der Bekräftigung der eigenen Position. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten: Da haben Menschen Angst vor dem Wandel, vor der Zukunft und versichern sich gegenseitig, dass das alles ein großer Mist sei mit der Digitalisierung und hoffentlich (hoffentlich!) an einem vorbeiziehen möge. Einer Lehrerin aus dem #twitterlehrerzimmer hat ein Kollege digital-kritische Zeitungsartikel auf den Platz gelegt. Ausgedruckt natürlich. Und anonym – denn um eine ernsthafte Diskussion geht es ja gar nicht. Ich habe mich, obwohl oder gerade weil ich an einer „Tabletschule“ unterrichte, weitgehend aus obigen Gespräch herausgehalten. Es herrschte nicht die Gesprächsatmosphäre, in der Argumente willkommen gewesen wären. Aber es ärgert mich. „Steve Jobs hat seinen Kindern das iPad verboten, weil er so klug war.“ Hm. Ob die Gruppe auch so enthusiastisch reden würde, wenn sie wüssten, dass Jobs sein Studium nach dem ersten Semester abbrach? Ist auch das nachahmenswert? Steve hat überdies versucht, seine...