Vorschau:
Akt 1: Aufschlag. Während ich mit meiner Klasse die Zuteilung der Lernbüros plane, ereilt uns die Nachricht: ‚Sport fällt aus – Vertretung in der Klasse‘. Lange Gesichter und genervtes Murren. Ich befürchte, die vertretende Kollegin wird wenig Freude in der Stunde haben und wenn ich Pech habe, wird meine, den Tag abschließende Mathestunde, dafür draufgehen, den Haufen wieder einzufangen. Ich mache meiner Klasse ein Angebot: Wenn die in den 90 Minuten Vertretung eisern Mathematik pauken, würde ich meine letzte Stunde aufgeben und wir würden eine Spielestunde daraus machen. Einhellige Begeisterung und das große Versprechen, sich wirklich, wirklich anzustrengen. ——– ——– Akt 2: Tragödie Am Ende des Tages finde ich mich im Stuhlkreis wieder (habe ich schon erwähnt, dass ich meine Sitzordnung ohne Lehrerpult liebe und dass die bei uns immer mehr Verbreitung findet?) und bitte um Rückmeldung. „Die ersten zwanzig Minuten hat es gut geklappt, aber dann sind wir laut geworden.“ „Ja, und einige sind rumgerannt.“ „Ja, es war wirklich zu laut, aber wir haben trotzdem gearbeitet.“ „Herr Klinge, ich schätze, es war so 60-40.“ Die Klasse kommt zum Ergebnis, dass sie das Ziel nicht erreicht hat. Die Ehrlichkeit bedeutet mir viel. Sehr viel....