Vorschau:
Unser Korfu-Urlaub ist fast vorbei und ich bin jetzt schon wieder ganz beseelt. Ich weiß nicht, was es ist, das mich mit Griechenland so verbindet. Aber nirgendwo komme ich so gut zur Besinnung wie hier. Das liegt auch zu einem großen Teil an den Leuten hier. Wenn es ein Volk gibt, das ich so unvoreingenommen ins Herz schließen kann, sind es die Hellenen und ihre unverwechselbare Art: Wenn man mehr als einmal im selben Lokal isst, wird man sofort mit Handschlag begrüßt und als φíλε μου verabschiedet. Ein paar Brocken gesprochenes Griechisch haben hier in der Regel leuchtende Augen und einen Ouzo gratis zur Folge. Unser 60-jähriger Hauswirt stand mehrmals in der Früh vor der Tür um nachzufragen, ob alles ok sei, weil er von uns nichts gehört und sich Sorgen gemacht hat (zur Klärung: wir sind beide gut in unseren 40ern und können wirklich gut auf uns selbst aufpassen). Es ist aber auch die Lebensart hier, die so ganz anders ist als ze German way. Hier geht vieles unkomplizierter und unter der Hand… und gerade deswegen auch vieles schief: Manche Ortschaften sind das pure Elend. Ein bankrotter Laden reiht sich an manchen Ecken an den nächsten. Bauruinen an maroden Straßen ebenso. Dann gibt es aber auch wieder diese Fleckchen Erde, die so aussehen, als hätte eine höhere Macht seine Finger im Spiel gehabt. In Aphionas erlebt man ein Griechenland wie aus dem Reisekatalog: Ein Bergdorf mit pittoresken Häuschen, die sich malerisch in saubereren Straßen aus Kopfsteinpflastern...