Vorschau:
Die Erkenntnis, dass Spielen eine entwicklungsfördernde Tätigkeit für Kinder darstellt, hat schon lange Einzug in die Pädagogik gehalten. Spielerisches Erleben ist grundsätzlich zweckfrei und nicht leistungsorientiert. Die Erziehungswissenschaft trägt dem Rechnung, indem sie freies Spiel als wichtigen Faktor ansieht. Auch Rollenspiele werden als wertvoll angesehen. Dem gegenüber kamen bis heute weitverbreitete Gesellschaftsspiele in erziehungswissenschaftlichen Diskursen kaum vor. Ein noch traurigeres Dasein fristeten digitale Spiele in den Überlegungen, ob sie es wert sind, in das Unterrichtsgeschehen einbezogen zu werden. Doch seit einigen Jahren entstehen immer mehr beispielhafte Versuche, die solche Möglichkeiten in der Praxis aufzeigen. Games nicht länger zu ignorieren ist schon deshalb sinnvoll, weil Kinder und Jugendliche schon früh lernen, digitale Instrumente zu nutzen. Je älter sie werden, desto digitaler wird meistens ihr nicht-schulisches Leben. Deshalb besteht eine schulische Pflicht, die Erfahrungen und den Umgang mit digitalem Geschehen aufzugreifen. Das kann ein Unterricht mit (seit 150 Jahren) fast ausschließlich aus Papier bestehenden Materialien nicht mehr leisten. Der Umgang mit Computer-Spielen stellt die notwendige Ergänzung dar. Motivation, Problemlösungen und Softskills Games müssen selbstverständlich zu den vorgegebenen Lernzielen passen. Nicht die Inhalte sollen sich ändern, sondern eine...