Vorschau:
Liebe Leser, neue Schule, neue Schüler, alles beim Alten? Die Kinderlein sehen zumindest fast genauso aus wie an meiner alten Schule. Es sind zwar Stadtkinder, aber ländlich geprägte Stadtkinder, viele kommen aus den umliegenden Dörfern, also im Grunde doch Landeier. Und ich mag Landeier… Trotzdem beobachte ich hier etwas für mich Neues. Ein Beispiel: Früher habe ich eine Aufgabe gestellt und die Schüler haben diese halt erledigt. Da gab es die Ehrgeizigen, die es besonders gut machen wollten, und die Null-Bock-Schüler, die irgendwas hingeschludert haben, Hauptsache, da steht was auf dem Blatt, und die große Masse, die die Aufgabe mit ihren Fähigkeiten solide gelöst hat. Das hatte ich für normal gehalten. Mal war die Klasse an sich motivierter, mal war die Aufgabe ansprechender, mal war die Motivation durch einen Wettbewerb größer. Aber die Gaußsche Normalverteilungskurve schlug immer wieder zu, wenn auch auf unterschiedlichem Niveau. Das ist hier anders. Gebe ich an der neuen Schule eine Aufgabe, will das die große Masse besonders gut machen, denn eine schlechte Leistung ist eigentlich nicht akzeptabel. Die besonders Ehrgeizigen müssen sich also noch mehr anstrengen, um glänzen zu können. Da kommen dann Kinder freiwillig in ihrer eh schon knappen Freizeit, um noch „was nachzuarbeiten“. Erlaube ich das nicht, weil ich möchte, dass die Schüler auch noch Kinder sind und Freizeit haben, sind sie unglücklich, also dürfen sie auch noch am Nachmittag zwischen vier und fünf zusätzlich kommen. Und dann haben sie zuhause „schon mal was vorbereitet“. Alles komplett ausgearbeitet! Wann machen...
Liebe Leser, neue Schule, neue Schüler, alles beim Alten? Die Kinderlein sehen zumindest fast genauso aus wie an meiner alten Schule. Es sind zwar Stadtkinder, aber ländlich geprägte Stadtkinder, viele kommen aus den umliegenden Dörfern, also im Grunde doch Landeier. Und ich mag Landeier… Trotzdem beobachte ich hier etwas für mich Neues. Ein Beispiel: Früher habe ich eine Aufgabe gestellt und die Schüler haben diese halt erledigt. Da gab es die Ehrgeizigen, die es besonders gut machen wollten, und die Null-Bock-Schüler, die irgendwas hingeschludert haben, Hauptsache, da steht was auf dem Blatt, und die große Masse, die die Aufgabe mit ihren Fähigkeiten solide gelöst hat. Das hatte ich für normal gehalten. Mal war die Klasse an sich motivierter, mal war die Aufgabe ansprechender, mal war die Motivation durch einen Wettbewerb größer. Aber die Gaußsche Normalverteilungskurve schlug immer wieder zu, wenn auch auf unterschiedlichem Niveau. Das ist hier anders. Gebe ich an der neuen Schule eine Aufgabe, will das die große Masse besonders gut machen, denn eine schlechte Leistung ist eigentlich nicht akzeptabel. Die besonders Ehrgeizigen müssen sich also noch mehr anstrengen, um glänzen zu können. Da kommen dann Kinder freiwillig in ihrer eh schon knappen Freizeit, um noch „was nachzuarbeiten“. Erlaube ich das nicht, weil ich möchte, dass die Schüler auch noch Kinder sind und Freizeit haben, sind sie unglücklich, also dürfen sie auch noch am Nachmittag zwischen vier und fünf zusätzlich kommen. Und dann haben sie zuhause „schon mal was vorbereitet“. Alles komplett ausgearbeitet! Wann machen...
Zum vollständigen Beitrag: Selbstoptimierung als schöner Schein
https://lilohenner.wordpress.com/2017/11/19/selbstoptimierung-als-schoener-schein/