Vorschau:
Liebe Leser, die letzten beiden Wochen schlauchen mich körperlich und mental. Wenn ich nicht unterrichte, sitze ich in einer Notenkonferenz, erste Eltern sind wegen der Halbjahresinformation beunruhigt, weniger wegen der Lernfortschritte, sondern allein der Noten wegen, aber nun ja, das ist unser Schicksal, und diese Eltern müssen verständig aufgeklärt werden, über die Leistung des Kindes, die Balance zwischen Leben und Schule und über Anforderungen und auch pädagogische Grundsätze. Die Ponyschule ist vorbei, ab jetzt wird tatsächlich ins Freie geritten. Da gibt es zwangsweise ein Murren und Knurren, und doch auf der anderen Seite auch verstohlene Sympathiebezeugungen von anderen Schülern, hier mal ein Lächeln im Flur, da die Anfrage, ob ich nicht nächstes Jahr die Klasse übernehmen könne, nein?, dann bitte wenigstens ein AG!, heute sogar ein spontaner, kleiner Applaus am Ende der Schulstunde, einfach, weil es so nett und interessant war, bis nächste Woche dann, euch eine gute Zeit. Das soll, wird, muss über die anderen Erlebnisse helfen, in denen Schüler in Opposition gehen, weil man in diesem Nebenfach ja noch nie schlechter als Drei gewesen ist, weil es überhaupt ein Nebenfach ist, weil sogar die Eltern sagen, dass man das eh nicht braucht. Selbst wenn die Schüler zugeben, dass sie in den letzten Jahren nichts gelernt haben und nun auch nicht bereit sind, daran etwas zu ändern, so erwarten sie mindestens eine Zwei. Und wenn ich nicht liefere, maulen die einen und andere plauzen mich an. Kaugummi im Mund und das Handy unterm Tisch, aber ohne...