Vorschau:
Da ich zuletzt gehäuft in Kontakt mit dem Konstrukt der „Exekutiven Funktionen“ in Kontakt gekommen bin und mir zuletzt vor allem der Begriff „Bedürfnisaufschub“ bei Kindern begegnete, muss ich mir heute mal ein paar Gedanken dazu vom Herzen schreiben. Vorab: Exekutive Funktionen sind ein Thema, das vor allem über den Sport zur Zeit Einzug in Schulen hält. Hier finde ich es ganz übersichtlich zusammengefasst. Die bei Kindern zu fördernden Funktionen sind Inhibition (Bedürfnisaufschub), Arbeitsgedächtnis und Kognitive Flexibilität – und hier merken auch Nicht-Sportlehrkräfte schnell, dass diese nicht nur in der Turnhalle benötigt werden. Eine weitere Wahrnehmung: Ein Grund, warum viele Lehrkräfte darüber klagen, dass das Unterrichten immer schwieriger wird, ist die fehlende oder schwach ausgeprägte Fähigkeit einiger SuS, ihre eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen oder aufzuschieben sowie die Bedürfnisse anderer Menschen wahrzunehmen und ihre eigenen ggf. unterzuordnen. Auch Eltern fallen immer häufiger dadurch auf, dass sie nur die Bedürfnisse ihres Kindes im Blick haben und durchsetzen wollen, ohne Rücksicht auf Lehrkräfte, die Klasse oder schulische Belange zu nehmen (diese zu sehen?). Auch ich selbst habe schon oft gestöhnt über solche Vorgänge, eltern- wie kinderseits. Wohin ich eigentlich möchte, weil es mich bewegt: Mir scheint es, als habe unsere Gesellschaft in großen Teilen verlernt, Bedürfnisse aufzuschieben. Das betrifft bei Weitem nicht nur die Kinder – aber bei denen fällt es in einem so hierarchischen und historischen Rahmen wie Schule eben schneller auf.Als ich ein Kind war, konnten wir immer genau...