Vorschau:
Ich habe neulich einen meiner Schüler zum Weinen gebracht. Er war in der vorangehenden Stunde leider krank gewesen und hatte einen Zettel daher nicht erhalten. Ich hatte keinen mehr dabei. Als er mich fragte, was er nun machen solle – er wäre schließlich krank gewesen – habe ich geantwortet, dass das nicht mein Problem sei, worauf er in Tränen ausbrach. Zugegeben: Vielleicht war ich tonal nicht vollständig entspannt, weil es eine Stunde mit einem Schülerexperiment war, was bei rund 30 Chemieanfängern manchmal doch fordernd ist. Ende vom Lied: Ich habe ihn mir nach der Stunde gemeinsam mit zweien seiner Freunde beiseite genommen und wir haben gemeinsam überlegt, was er selbst im Wiederholungsfall tun könnte, um an den Zettel zu kommen. Herzlos. Dann bin ich – für mich eher untypisch – in der gleichen Klasse regelrecht explodiert. Wenn die Kinder dort ein Bedürfnis haben – und sei es auch noch so banal – haben sie die Angewohnheit, einfach zum Pult zu kommen, nicht zu warten und sofort ihre Frage zu stellen...