Vorschau:
Es vergeht kein Tag auf Social Media mit neuen, coolen Tipps zur Nutzung von KI im Unterricht. Ich ziehe seit drei Jahren mit einem Vortrag zu KI durch alle möglichen Gruppen und Gremien, der sich mehr und mehr zu einer sehr kritischen Sicht auf das Thema gewandelt hat. 1. KI-Anwendungen, die Sprache generieren, verhindern Lernprozesse Verschiedene Forscher und Experten weisen auf gravierende Mängel in Sprachmodellen hin, die das Rückgrat vieler Angebote für den Bildungsbereich bilden. Auch die Auswirkungen auf Lernprozesse werden zunehmen kritisch beschrieben. Bezeichnenderweise kommt die differenzierteste Kritik dabei nahezu immer von Menschen mit informatischem Hintergrund. Verfechter der Nutzung von Sprachmodellen im Unterrichtskontext halten stets dagegen, dass es dabei immer auf die Art der jeweiligen Nutzung ankommt. Davon bin ich nicht überzeugt. Exemplarisch verweise ich auf eine aktuelle Studie von Rainer Mühlhoff und Marte Henningsen, die sich ein Fobizz-Tool zur automatischen Bewertung von Hausaufgaben genauer angeschaut haben. Von diesen Werkzeugen bzw. Angeboten gibt es mehrere auf dem deutschen Markt, sogar solche, die Gründerpreise erhalten haben. Ihnen gemein ist, dass sie sich auf die gleiche informatische Technologie stützen und sich explizit an Lehrkräfte richten. Die Datenbasis der Studie ist verhältnismäßig gering – das ist leider im Bildungsbereich bei vielen Studien so. Hier einige Auszüge aus den Ergebnissen: Sowohl die vorgeschlagene Gesamtnote als auch das qualitative Feedback variierten erheblich zwischen verschiedenen Bewertungsdurchläufen derselben Abgabe. Diese Volatilität stellt ein ernstes Problem dar, da Lehrkräfte, die sich auf das Tool verlassen, unbemerkt quasi “ausgewürfelte” und potenziell ungerechte Noten und Rückmeldungen...
Es vergeht kein Tag auf Social Media mit neuen, coolen Tipps zur Nutzung von KI im Unterricht. Ich ziehe seit drei Jahren mit einem Vortrag zu KI durch alle möglichen Gruppen und Gremien, der sich mehr und mehr zu einer sehr kritischen Sicht auf das Thema gewandelt hat. 1. KI-Anwendungen, die Sprache generieren, verhindern Lernprozesse Verschiedene Forscher und Experten weisen auf gravierende Mängel in Sprachmodellen hin, die das Rückgrat vieler Angebote für den Bildungsbereich bilden. Auch die Auswirkungen auf Lernprozesse werden zunehmen kritisch beschrieben. Bezeichnenderweise kommt die differenzierteste Kritik dabei nahezu immer von Menschen mit informatischem Hintergrund. Verfechter der Nutzung von Sprachmodellen im Unterrichtskontext halten stets dagegen, dass es dabei immer auf die Art der jeweiligen Nutzung ankommt. Davon bin ich nicht überzeugt. Exemplarisch verweise ich auf eine aktuelle Studie von Rainer Mühlhoff und Marte Henningsen, die sich ein Fobizz-Tool zur automatischen Bewertung von Hausaufgaben genauer angeschaut haben. Von diesen Werkzeugen bzw. Angeboten gibt es mehrere auf dem deutschen Markt, sogar solche, die Gründerpreise erhalten haben. Ihnen gemein ist, dass sie sich auf die gleiche informatische Technologie stützen und sich explizit an Lehrkräfte richten. Die Datenbasis der Studie ist verhältnismäßig gering – das ist leider im Bildungsbereich bei vielen Studien so. Hier einige Auszüge aus den Ergebnissen: Sowohl die vorgeschlagene Gesamtnote als auch das qualitative Feedback variierten erheblich zwischen verschiedenen Bewertungsdurchläufen derselben Abgabe. Diese Volatilität stellt ein ernstes Problem dar, da Lehrkräfte, die sich auf das Tool verlassen, unbemerkt quasi “ausgewürfelte” und potenziell ungerechte Noten und Rückmeldungen...