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Geschichte des Schulgartens Die Geschichte der Schulgärten ist eine über die Jahrhunderte sehr bewegte. Lehrgärten sind bereits aus der Antike bekannt. 1657 erwähnte der Theologe und Pädagoge Comenius in seinem Werk Didactica magna die Bedeutung der Gärten für das Wohlbefinden der Kinder wie auch zur Förderung der Wahrnehmung der Natur. Ende des 17. Jahrhunderts entstanden in Halle/Saale als Teil der Schulstadt der Franckeschen Stiftungen erste Schulgärten. Sie galten als Orte der Wissensvermittlung, wurden aber auch für praktische Betätigungen genutzt. Die durch Francke angestoßene Reformbewegung war Vorbild für viele im 18. Jahrhundert gegründete Erziehungsanstalten, in denen eine „naturgemäße“ Erziehung angestrebt wurde. Diese wurde von Pestalozzi und Fröbel ins 19. Jahrhundert getragen, so dass der Garten zu einem essenziellen Bestandteil für Bildung und Erziehung wurde. Mit zunehmender Bedeutung der Naturwissenschaften Ende des 19. Jahrhunderts, aber auch durch die zunehmende Industrialisierung und Verstädterung, kam es auch in den Städten zu einer steigenden Zahl an Schulgärten. Sie garantierten den Zugang zum Beobachtungmaterial für den Biologie-Unterricht, waren gleichzeitig aber auch Orte des Forschens, Protokollierens und Gärtnerns. Mit Hitlers Machtübernahme 1933 beschränkte sich der Fokus zunehmend auf intensiven Obst- und Gemüseanbau. Während in der alten BRD den Schulgärten immer weniger Bedeutung zukam und sie mit der Zeit vielerorts verschwanden, wuchs ihre Stellung in der DDR. So wurde das Unterrichtsfach Schulgartenunterricht etabliert, in dem Schüler der 1. bis 4. Klasse im schuleigenen Garten Beete anlegten, pflegten und ernteten, aber auch dokumentierten und forschten, so dass sie damit auf die sozialistische Produktion vorbereitet werden konnten.Mit der Neustrukturierung der Schullandschaft in Ostdeutschland hat sich in den 1990er Jahren auch dort die Bedeutung des Schulgartens verändert. Als Lernbereich des Sachunterrichts wurde der Schulgarten zwar fakultativ in neue Lehrpläne aufgenommen, spielte jedoch nur noch eine marginale Rolle. Neue außerschulische Lernorte und Bildungsangebote für Kinder (Bauernhof, Botanische und Forstbotanische Gärten, Kräuterwanderung, Vogelstation usw.) kamen seit den 2000ern verstärkt dazu, sodass der eigene Schulgarten als Lernort immer mehr in den Hintergrund rückte. Um die...
Geschichte des Schulgartens Die Geschichte der Schulgärten ist eine über die Jahrhunderte sehr bewegte. Lehrgärten sind bereits aus der Antike bekannt. 1657 erwähnte der Theologe und Pädagoge Comenius in seinem Werk Didactica magna die Bedeutung der Gärten für das Wohlbefinden der Kinder wie auch zur Förderung der Wahrnehmung der Natur. Ende des 17. Jahrhunderts entstanden in Halle/Saale als Teil der Schulstadt der Franckeschen Stiftungen erste Schulgärten. Sie galten als Orte der Wissensvermittlung, wurden aber auch für praktische Betätigungen genutzt. Die durch Francke angestoßene Reformbewegung war Vorbild für viele im 18. Jahrhundert gegründete Erziehungsanstalten, in denen eine „naturgemäße“ Erziehung angestrebt wurde. Diese wurde von Pestalozzi und Fröbel ins 19. Jahrhundert getragen, so dass der Garten zu einem essenziellen Bestandteil für Bildung und Erziehung wurde. Mit zunehmender Bedeutung der Naturwissenschaften Ende des 19. Jahrhunderts, aber auch durch die zunehmende Industrialisierung und Verstädterung, kam es auch in den Städten zu einer steigenden Zahl an Schulgärten. Sie garantierten den Zugang zum Beobachtungmaterial für den Biologie-Unterricht, waren gleichzeitig aber auch Orte des Forschens, Protokollierens und Gärtnerns. Mit Hitlers Machtübernahme 1933 beschränkte sich der Fokus zunehmend auf intensiven Obst- und Gemüseanbau. Während in der alten BRD den Schulgärten immer weniger Bedeutung zukam und sie mit der Zeit vielerorts verschwanden, wuchs ihre Stellung in der DDR. So wurde das Unterrichtsfach Schulgartenunterricht etabliert, in dem Schüler der 1. bis 4. Klasse im schuleigenen Garten Beete anlegten, pflegten und ernteten, aber auch dokumentierten und forschten, so dass sie damit auf die sozialistische Produktion vorbereitet werden konnten.Mit der Neustrukturierung der Schullandschaft in Ostdeutschland hat sich in den 1990er Jahren auch dort die Bedeutung des Schulgartens verändert. Als Lernbereich des Sachunterrichts wurde der Schulgarten zwar fakultativ in neue Lehrpläne aufgenommen, spielte jedoch nur noch eine marginale Rolle. Neue außerschulische Lernorte und Bildungsangebote für Kinder (Bauernhof, Botanische und Forstbotanische Gärten, Kräuterwanderung, Vogelstation usw.) kamen seit den 2000ern verstärkt dazu, sodass der eigene Schulgarten als Lernort immer mehr in den Hintergrund rückte. Um die...
Zum vollständigen Beitrag: Bildung und Nachhaltigkeit: Ein grüner Daumen für den Schulgarten
https://www.schulimpulse.de/bildung-und-nachhaltigkeit-ein-gruener-daumen-fuer-den-schulgarten/