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Vorschaubild / Materialvorschau Das Schätzen ist eine elementare Fähigkeit im Mathematikunterricht, die bereits ab Klassenstufe 1 systematisch gefördert wird. Schätzaktivitäten verbinden alltägliche Erfahrungen mit abstrakten mathematischen Ideen. Wenn Kinder beispielsweise die Anzahl der Äpfel in einem Korb schätzen, verwenden sie ihre alltäglichen Beobachtungen und Erfahrungen, um eine Sachsituation zu mathematisieren. Begriff „Schätzen“ Schätzen ist ein Prozess, bei dem auf Basis von Erfahrungen und gedanklichen Vergleichen ein annähernd passender Wert ermittelt wird. Es unterscheidet sich vom Raten durch die Nutzung von Erfahrungswerten und bewusste Überlegungen beim Einsatz von Strategien. Bedeutung im Unterricht Das Schätzen im Mathematikunterricht der ersten Klasse ist keine Vorstufe des genauen Zählens oder Messens, sondern eine eigenständige Kompetenz. Es fördert das kindliche Verständnis für Mengen und Größen und verbindet die reale Erfahrungswelt der Kinder mit mathematischen Konzepten. Entscheidend ist dabei nicht nur die Auswahl geeigneter Schätzaufgaben, sondern auch die Art und Weise, wie diese Aufgaben im Unterricht thematisiert werden. Es genügt nicht, die Kinder Lösungsvorschläge unterbreiten zu lassen. Vielmehr sollen die Schülerinnen und Schüler lernen, das Ungefähre in angemessener Weise zu ermitteln, darzustellen und mitzuteilen. Dabei wird ein Verständnis für Mengen und Größen ebenso gefördert wie die Fähigkeit, mathematische Überlegungen zu versprachlichen und zu begründen. Bezüge in den Bildungsstandards und im Lehrplan In den Bildungsstandards für das Fach Mathematik im Primarbereich von 2022 finden sich Bezüge zum Schätzen neben prozessbezogenen Kompetenzen (Argumentieren, Kommunizieren, Modellieren) auch in mehreren Leitideen wieder: Leitidee „Zahl und Operation“: Die Schülerinnen und Schüler stellen Zahlen auf verschiedene Weise dar und setzen diese zueinander in...