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Vorschaubild / Materialvorschau Wie geht Erziehung ohne Vorurteile?Sprache erzeugt Bilder im Kopf, wer gegenderte Sprache benutzt, macht u. a. Frauen sichtbarer, das sagt die Wissenschaft. Auf der anderen Seite wirkt gegenderte Sprache häufig künstlich und stillos. Frau Küsgens, wie gehen Sie in der Schule mit dem Thema um?Tanja Küsgens: Mich stört immer das Wort „Gendersprache“. Es ist ja keine eigene Sprache, sondern es ist eine bestimmte Ausdrucksform. Mir ist es in der Schule wichtig, dass wir eine vorurteilsbewusste Bildung praktizieren und dass wir damit eine echte Repräsentanz aller Menschen auch über die Sprache erreichen. Ein Beispiel: Wenn man über Berufsbilder spricht, ist es häufig schon im Kindergarten klar, welche Berufsbilder sich die Kinder für Jungs und Mädchen vorstellen und sie sind damit schon früh eingeschränkt. Für die Schule bedeutet das, man muss die Kontroversen aufnehmen und mit den Kindern und Jugendlichen thematisieren.Wie läuft das denn im Kollegium, gibt es eine generelle Regelung oder macht jeder, was er will?Tanja Küsgens: Ich glaube, dass viele Kolleginnen und Kollegen sich gerade auf den Weg machen. Das hängt natürlich auch davon ab, wie sehr man sich damit beschäftigt hat. Ich beobachte aber einen großen Konsens darin, Kinder und Jugendliche vorurteilsfrei bzw. vorurteilsbewusst zu erziehen. Wichtig ist, denke ich, dass man auch die Eltern miteinbezieht und für sich in der Schulgemeinschaft einen Weg findet. Das ist manchmal nicht leicht, sich zu einigen. Es gibt verschiedene Sprach- und Schreibformen, die funktionieren.Ludwig Eckinger: Bei dem Thema wird so getan, als sei das etwas Neues. Das ist es...